Als erstes Bundesland wird Sachsen ab 2021 kostenlosen Museumseintritt einführen.
Bislang gab es bundesweit nur im Folkwangmuseum Essen gratis Eintritt. Dort erfreut sich das Museumsteam ab 2015 an steigenden Besucherzahlen.
Der kostenlose Eintritt ist dort aber nur durch die großzügige Unterstützung der Alfred Krupp von Bohlen- und der Halbach Stiftung möglich.
Für die Stadt Leipzig könnte die Neuregelung indes eine große Herausforderung bedeuten. Die Änderung betrifft nämlich nicht nur das Museum der bildenden Künste. Dieses gewährt ohnehin jeden Mittwoch freien Eintritt.
SchülerInnen haben dann auch Zugang zum Stadtgeschichtlichen Museum, dem Schillerhaus, den Museen im Grassi und vielen mehr.
Der Freistaat erhofft sich davon steigende Besucherzahlen. Die Museen sollen zum Bürgertreffpunkt werden.
Außerdem werden die Museen zum Ort des Diskurses. Dafür erfolgt eine Erweiterung der Galerien um zeitgeschichtliche Ausstellungen. Zentrale Probleme unserer Zeit sollen umfangreich thematisiert werden.
Die Entscheidung zum Gratis Museum Eintritt hat der Leipziger Stadtrat getroffen. Dies sei nur der Anfang auf dem Weg zu einem neuen Museumskonzept.
Unsicher ist bislang noch die Finanzierung. Der Direktor der städtischen Museen Gerhard Porstmann ist skeptisch: „Wenn mehr Kinder in einem von Kindern stark besuchten Museum wie den Technischen Sammlungen freien Eintritt haben, dann entstehen höhere Kosten, weil wir unter Anderem mehr Aufsichten und mehr Reinigungspersonal brauchen. Deshalb möchten wir zunächst mit einer Probephase starten und den Mehraufwand genau beziffern, bevor die Politik entscheidet wie es weitergeht.“
Ein weiteres Fragezeichen steht hinter der Teilnahme des Völkerkundemuseums Leipzig an dem Projekt. Dieses ist als eigenständige Galerie Teil des Grassi.
Der Freistaat Sachsen lehnt hierbei einen generellen Gratis Eintritt ab. Das könnte eine Kuriosität zur Folge haben. So hätten Besucher kostenlosen Zugang zu den Ausstellungen des Grassi Museums, müssten aber für den Teilbereich des Völkerkundemuseums bezahlen.
Die neue Konzeption beinhaltet insgesamt 8 Schwerpunkte, die der Freistaat zeitnah umsetzen will. Unter Anderem soll ein Zentraldepot für die Ausstellungen geschaffen werden.
Dies soll Platz für künftige Zuwächse schaffen und gleichzeitig Sparpotenzial bringen.