Ja-Sagen auf der Kulturinsel VINETA – Nein! zu den verschwundenen Orten

Ja-Sagen auf der Kulturinsel VINETA – Nein! zu den verschwundenen Orten

Das Leipziger Neuseenland als Folge des jahrelangen Braunkohletagebaus im Süden von Leipzig

Südlich von Leipzig kennt man ihn. Jedoch noch nicht so lange, denn die kontrollierte Flutung begann erst im Jahr 2003. Die Rede ist vom Störmthaler See – ein künstlich angelegtes Wasser, das die Folge des Braunkohletagebaus Espenhain ist. Der Südostteil wurde damals mit Wasser gefüllt, so dass dieser neue See entstand.

Bereits seit einigen Jahren entsteht südlich von Leipzig eine Seenlandschaft, die sich großer Beliebtheit von Erholungssuchenden, Touristen und Schulklassen mit Tagesausflügen erfreut. Das Leipziger Neuseenland schließt auch den bekannten Cospudener See („Cosi“) sowie den Markleeberger See ein.

Doch es ist nicht alles Sonnenschein und Gold, was glänzt. Daran erinnert die Kulturinsel VINETA, die im Störmthaler See schwimmt. Dieses Symbol mahnt das Vorgehen und die direkten Folgen des Braunkohletagebaus. Das mit 15 Metern Höhe schwimmende Gebäude erinnert an die Orte, die dem Tagebau weichen mussten. Die Kulturinsel ist in Deutschland einmalig und vereint in sich die Erinnerungsproblematik, aber gleichzeitig dient sie auch als Event-Insel für Hochzeiten und kulturelle Veranstaltungen.

Wer vor einer Fahrt zur VINETA etwas Stärkung benötigt, isst etwas im VINETA-Bistro auf der Magdeburger Halbinsel. Der frühere Dispatcherturm bietet allerhand Gastronomie mit Speisen und Getränken sowie einen Biergarten, der vor dem Wind geschützt ist. Kinderspielplatz und Info-Startpunkt für eine Amphibientour eingeschlossen!

Leipzig und sein Seenland sind spritzig!

Leipzig und sein Seenland sind spritzig!

Wie die innerstädtischen Wasserläufe und Seen im Umland für Paddel-Laune sorgen

Brandenburg und Mecklenburg gehören zu den wunderschönen Landstrichen, in denen das Boot- und Kajak-Fahren zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehört. Dies ist keine Überraschung, denn hier befinden sich eine riesige Vielzahl an großen und kleineren Seen, Kanälen und Flüssen.

Doch wie steht es um Leipzig und seine Gewässer im Umland und sogar inmitten der Stadt? Nicht ohne Grund wird die sächsische Kultur-Stadt auch „Klein-Venedig“ genannt. Denn hier befinden sich zuhauf natürliche Flussläufe sowie künstlich angelegte Kanäle und Mühlgräben.

Auch das Leipziger Neuseenland kann sich mehr als sehen lassen. Über 20 Seen und Wasserwanderwege erfreuen Einheimische und Touristen. Hier finden auch WassersportlerInnen optimale Bedingungen für ihre Ruder-Einheiten oder Team-Wettkämpfe.

Aber auch Schulklassen befahren das ruhige Wasser gern und oft mit einem Schlauchboot, einem Canadier oder dem Kajak. Während ihrer Klassenfahrt oder innerhalb eines Tagesausfluges erfahren die SchülerInnen durch den Boots-Spaß viele sportliche Höhepunkte in der Gemeinschaft. Und das neue Know-How aus den Trainingseinheiten darf gern in der Freizeit nachhaltig angewandt werden!

Neu ist nun, dass sich inzwischen gemeinsam mit der Stadt Leipzig ein Gewässerverbund etabliert, der mithilfe von Schleusen, Häfen sowie Verbindungen zwischen den Gewässern wächst und gedeiht. Auf diese Weise sind bereits fünf Kurs-Touren mit einer Gesamtstreckenlänge zwischen sechs und 28 Kilometern entstanden, die befahren werden können.

Für besonderen Genuss sorgen die abwechslungsreichen Kulissen am Rand der Wasserwege. Ob nun raue Industriearchitektur inmitten der Stadt Leipzig, paradiesische Auenlandschaften oder echte Badeseen – die Faszination der Vielfalt macht aus dem Tagesausflug auf dem Wasser einen wahren Urlaubstag!

Insbesondere ein Kanal im Westen der Stadt erfüllt alle Erlebnis-Punkte: der von dem Großindustriellen Karl Heine im 19. Jahrhundert erbaute und namensgleiche Wasserlauf. Dieser fließt nicht nur idyllisch durch die Stadt, sondern fängt durch seine 15 Brücken eine interessante Atmosphäre ein. Wer hier entlang fährt, dem erschließen sich an den Ufern große Fabrikgebäude, Häuser aus der Gründerzeit, Lofts und Restaurants mit Wasserblick. Und das alles vom Kanu aus! An den Miet-Stationen lassen sich übrigens Boote wunderbar ausleihen und benutzen.

Eine besondere Paddeltour dürfen sportlich geübte Kanuten auf der Weißen Elster erleben. Start ist ab der Kleinstadt Pegau – von hier aus heißt es dann insgesamt 27 Kilometer Wasserwandern bis nach Leipzig hinein. Drei Wehre stoppen zwar die gemütliche Weiterfahrt zeitweise, doch die Idylle der teils unberührten Auenlandschaft wird nicht nachhaltig behindert.

Aber auch das Seen-Angebot außerhalb der Metropole Leipzig hat einige Ausflugsziele – auch für Schulklassen – in petto. Wie wäre es einmal, mit dem Kajak in der Leipziger City in See zu stechen, drei bis vier Stunden zu paddeln und schließlich final im Cospudener See zu landen? Der künstlich angelegte „Cosi“ ist ein beliebter Treffpunkt für Ausflügler inklusive Strand- und Barfeeling! Zunächst stechen die Paddel im Leipziger Gewässer ein, plätschern im Auwald mit den heimischen Tieren um die Wette, um dann – aufgrund von Schleusen ohne Umtragen – am Strand vom Cospudener See abgelegt zu werden. Eine schöne Vorstellung? Eine klasse Fahrt in jedem Fall.

Außerdem sei der erste Seenverbund im Leipziger Neuseenland erwähnt: vom Markleeberger See aus geht es mit den Paddeln zum Störmthaler See – vorbei am Bergbau-Technik-Park bis hin zur Kulturinsel VINETA.