Leipzig und sein Seenland sind spritzig!

Leipzig und sein Seenland sind spritzig!

Wie die innerstädtischen Wasserläufe und Seen im Umland für Paddel-Laune sorgen

Brandenburg und Mecklenburg gehören zu den wunderschönen Landstrichen, in denen das Boot- und Kajak-Fahren zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehört. Dies ist keine Überraschung, denn hier befinden sich eine riesige Vielzahl an großen und kleineren Seen, Kanälen und Flüssen.

Doch wie steht es um Leipzig und seine Gewässer im Umland und sogar inmitten der Stadt? Nicht ohne Grund wird die sächsische Kultur-Stadt auch „Klein-Venedig“ genannt. Denn hier befinden sich zuhauf natürliche Flussläufe sowie künstlich angelegte Kanäle und Mühlgräben.

Auch das Leipziger Neuseenland kann sich mehr als sehen lassen. Über 20 Seen und Wasserwanderwege erfreuen Einheimische und Touristen. Hier finden auch WassersportlerInnen optimale Bedingungen für ihre Ruder-Einheiten oder Team-Wettkämpfe.

Aber auch Schulklassen befahren das ruhige Wasser gern und oft mit einem Schlauchboot, einem Canadier oder dem Kajak. Während ihrer Klassenfahrt oder innerhalb eines Tagesausfluges erfahren die SchülerInnen durch den Boots-Spaß viele sportliche Höhepunkte in der Gemeinschaft. Und das neue Know-How aus den Trainingseinheiten darf gern in der Freizeit nachhaltig angewandt werden!

Neu ist nun, dass sich inzwischen gemeinsam mit der Stadt Leipzig ein Gewässerverbund etabliert, der mithilfe von Schleusen, Häfen sowie Verbindungen zwischen den Gewässern wächst und gedeiht. Auf diese Weise sind bereits fünf Kurs-Touren mit einer Gesamtstreckenlänge zwischen sechs und 28 Kilometern entstanden, die befahren werden können.

Für besonderen Genuss sorgen die abwechslungsreichen Kulissen am Rand der Wasserwege. Ob nun raue Industriearchitektur inmitten der Stadt Leipzig, paradiesische Auenlandschaften oder echte Badeseen – die Faszination der Vielfalt macht aus dem Tagesausflug auf dem Wasser einen wahren Urlaubstag!

Insbesondere ein Kanal im Westen der Stadt erfüllt alle Erlebnis-Punkte: der von dem Großindustriellen Karl Heine im 19. Jahrhundert erbaute und namensgleiche Wasserlauf. Dieser fließt nicht nur idyllisch durch die Stadt, sondern fängt durch seine 15 Brücken eine interessante Atmosphäre ein. Wer hier entlang fährt, dem erschließen sich an den Ufern große Fabrikgebäude, Häuser aus der Gründerzeit, Lofts und Restaurants mit Wasserblick. Und das alles vom Kanu aus! An den Miet-Stationen lassen sich übrigens Boote wunderbar ausleihen und benutzen.

Eine besondere Paddeltour dürfen sportlich geübte Kanuten auf der Weißen Elster erleben. Start ist ab der Kleinstadt Pegau – von hier aus heißt es dann insgesamt 27 Kilometer Wasserwandern bis nach Leipzig hinein. Drei Wehre stoppen zwar die gemütliche Weiterfahrt zeitweise, doch die Idylle der teils unberührten Auenlandschaft wird nicht nachhaltig behindert.

Aber auch das Seen-Angebot außerhalb der Metropole Leipzig hat einige Ausflugsziele – auch für Schulklassen – in petto. Wie wäre es einmal, mit dem Kajak in der Leipziger City in See zu stechen, drei bis vier Stunden zu paddeln und schließlich final im Cospudener See zu landen? Der künstlich angelegte „Cosi“ ist ein beliebter Treffpunkt für Ausflügler inklusive Strand- und Barfeeling! Zunächst stechen die Paddel im Leipziger Gewässer ein, plätschern im Auwald mit den heimischen Tieren um die Wette, um dann – aufgrund von Schleusen ohne Umtragen – am Strand vom Cospudener See abgelegt zu werden. Eine schöne Vorstellung? Eine klasse Fahrt in jedem Fall.

Außerdem sei der erste Seenverbund im Leipziger Neuseenland erwähnt: vom Markleeberger See aus geht es mit den Paddeln zum Störmthaler See – vorbei am Bergbau-Technik-Park bis hin zur Kulturinsel VINETA.

Wie die monumentalen Passagen und Höfe der Messestadt Leipzig entstanden

Leipzig ist nicht nur als vitale historisch gewachsene Stadt Sachsens bekannt, in der es sich in der ehrwürdigen Innenstadt toll shoppen und in Museen informieren lässt. Aufgeschlossenen SchülerInnen wird das geflügelte Wort „Messestadt Leipzig“ ein bekannter Begriff sein, der bereits oft verwendet wurde.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Leipzig eine Vielzahl an Messehäusern erbaut. Hier entstanden architektonische Kontraste anhand der Bauweise, denn die erschlossenen Grundstücke hatten oft nichts mit diesen Gebäuden zu tun. Als Beispiele seien hier Specks Hof oder die Mädler Passage genannt, die über mehreren älteren Bauten errichtet wurden. Sogar gesamte Straßenblöcke umfassten die Messehäuser mit ihrem stattlichen Umfang. Dies erkennt man heutzutage insbesondere am Städtischen Kaufhaus in Leipzig.

Als sich die sogenannten Mustermessen entwickelten, verlangte auch die Architektur nach diesen baulichen Anforderungen. Zuvor wurden die Waren noch in die Stadt Leipzig gebracht, doch Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine Neuerung. Die Geschäftsleute führten nun nur noch Warenmuster vor. Die Präsentation der Produkte sollte aus diesem Grund sehr effektvoll innerhalb eines ansehnlichen Ambientes gestaltet sein.

Auch heute noch beeindrucken die ehemaligen Messehäuser Leipzigs. Ihre architektonische Pracht zählt zu den besonderen touristischen Anlaufpunkten der Stadt. Insbesondere Steibs Hof, der Zentralmessepalast, Stenzlers Hof oder der Jägerhof ziehen Schulklassen in ihren Bann. Um eine konkrete Zahl zu nennen: zwischen den Jahren 1893 und 1938 wurden insgesamt 30 imposante Messehäuser errichtet. Doch allmählich verloren die Blickfang-Gebäude ihre nutzbare Funktion. Nachdem ein neuartiges Messekonzept Einzug hielt, wurde die berühmte Leipziger Messe im Jahre 1996 auf das neu erbaute Messegelände verlegt. Die ehemaligen Räume für Messe-Ausstellungen wurden nun mit neuem Leben gefüllt: Museen, gastronomische Angebote, große Hotels, Büros und Geschäfte fanden neuen Raum in den schönen Häusern.

Ergänzend wurden außerdem neue Passagen wie die Brühl-Arkade, Strohsack, der Petersbogen und die Höfe am Brühl erbaut. Ihr moderner Anblick bereichert Leipzigs Innenstadt ungemein.

Ein Highlight neben dem Besuch der damaligen Messehäuser wird für interessierte SchülerInnen das Leipziger Passagenfest darstellen. Seit 2010 wird es alljährlich an dem ersten Freitag im September veranstaltet. Die Schulklassen älterer Jahrgangsstufen können sich hier privat von 18 bis 24 Uhr umtun und die Passagen und Höfe Leipzigs kennenlernen. Neben dem Bummeln und Einkaufen sorgt ein besonderes Programm für Abwechslung. Hier strömt unweigerlich das Leipziger Flair, das nur Großstädte versprühen können, aus allen Ecken und Winkeln der Passagen und Höfe. So lebt das Messegeschäft aus fernen Zeiten immer weiter und berührt auch heute noch junge SchülerInnen!